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Die Löffelhunde

Riesige Ohren – das ist das Markenzeichen des Löffelhundes. Mit diesen hochsensiblen Sinnesorganen kann er kleinste Bewegungen von Termiten unter der Erde wahrnehmen, die neben Käfern, Larven und anderen Insekten zu seiner Hauptnahrungsquelle gehören. Mit schnellen Bewegungen wühlt er im Sand nach der Beute und verzehrt sie. Es überrascht nicht, dass die kleinen Hunde in der Kalahari-Wüste in Südafrika beheimatet sind, denn als Wühlhunde brauchen sie viel Sand. Und der eignet sich bestens für die Jagd. Für die gebürtige Dortmunderin und leidenschaftliche Tierärztin Margit Du Toit war die erste Begegnung mit einem Löffelhund ein Schlüsselerlebnis. Nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums beschloss sie, nach Namibia zurückzukehren und sich für den Schutz dieser Tiere einzusetzen, denn ihr Lebensraum ist wie der vieler anderer Tierarten bedroht. Hier im Süden des Landes wird dem Löffelhund vor allem sein Aussehen zum Verhängnis: Er wird oft mit einem ungeliebten Viehdieb, dem Schakal, verwechselt und von Schafhirten gejagt. Leider ist es keine Seltenheit, dass die harmlosen Löffelhunde einer Hetzjagd oder Gewehrschüssen zum Opfer fallen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Tiere dadurch bereits drastisch gesunken. Zu Hause in Dortmund hat Margit Du Toit eine Stiftung zum Schutz der Löffelhunde gegründet. Mit Hilfe von Spenden hat sie nicht nur ein Programm ins Leben gerufen, das den aktuellen Bestand im Süden Namibias ermitteln soll, sondern auch eine Kampagne gestartet, die Farmer in der Gegend über den Löffelhund aufklärt und die unsinnige Jagd auf die friedliebenden Insektenfresser beenden soll. Sie wird gebeten, ein zahmes Weibchen in Pflege zu nehmen und nimmt es mit auf ihre Farm, auf der sich das Tier schnell heimisch fühlt. Auf dem 6.000 Hektar großen Farmland hat „Fanta“, wie die Hündin getauft wurde, mittlerweile einen Partner gefunden und 2003 in einem Höhlenversteck vier Welpen zur Welt gebracht. Doch Fanta verstößt ihre Pflegemutter nicht, sie zeigt ihr sogar den Bau, in dem ihre Nachkommen geboren wurden. Einige Wochen lang bleiben die Welpen dort gut versteckt, dann stehen die ersten Ausflüge bei Tageslicht auf dem Programm. Im Alter von drei Monaten beginnt sich ihr Verhalten allmählich zu verändern. Die Mutter säugt ihren Nachwuchs nicht mehr regelmäßig und die Jungtiere suchen in der Nähe ihres Baus vermehrt selbst nach Nahrung. Bald verlassen sie das schützende Versteck ganz und bewegen sich genauso frei wie ihre Mutter. Beim geringsten Anzeichen einer Gefahr verlassen sie sich einfach auf ihre Schnelligkeit. Für Margit Du Toit beginnt nun eine kritische Phase: Bereits einige Wochen zuvor hat sie Fanta ein Halsband mit einem Transmitter angelegt, um die kleine Familie jeden Tag in den Weiten der Savanne aufspüren zu können, denn es ist wichtig, dass sich insbesondere die Jungtiere an ihre Gesellschaft gewöhnen, damit sie sie weiterhin als Beobachterin akzeptieren. Die Frage nach ihren Überlebenschancen stellt sich weiter. Margit hat bereits die Besitzer benachbarter Farmen für ihre Sache gewinnen können. Zumindest von ihnen wird keiner mehr Jagd auf Löffelhunde machen. Doch es lauert schon eine neue Gefahr: Elektrozäune. Wie werden die Tiere mit dieser neuen Bedrohung umgehen? Nun, sie buddeln sich kurzerhand einen Weg unter den Zäunen hindurch auf das Nachbargrundstück… Wie könnte also die Zukunft unserer Löffelhund-Familie aussehen? Fanta wird ihr Revier auf Margits Farm wahrscheinlich nicht mehr verlassen, doch die vier Jungtiere werden bald beginnen, die große weite Welt zu entdecken. Im nahegelegenen „Gemsbok Kalahari National Park” lauern ganz unterschiedliche Gefahren, vor allem durch große Raubtiere. Auch die Nähe zum Menschen wird sie hier auf dem weiten Farmland in Bedrängnis bringen. Es wird spannend werden, das Leben von Fants Familie auf der „Nanania"-Farm weiter zu beobachten.
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