Im Zentrum der Polit-Satire steht Hajo Eichwald, seit 30 Jahren Berufspolitiker, der zwischen Lokal- und Bundespolitik seinen Antrieb für politisches Engagement längst verloren hat.
Hajo Eichwald ist ein ganz normaler Arbeitnehmer in der inneren Kündigung - nur dass sein Arbeitgeber das deutsche Volk ist. Als Abgeordneter im Deutschen Bundestag hat er seinen Wählern irgendwann einmal versprochen, ihr Leben jeden Tag ein bisschen besser zu machen.
Nichts ist von Dauer, schon gar nicht in der Politik: Mit der erfolgreichen Gründung einer Öko-Agentur verringert Eichwald den deutschen Strombedarf um bis zu 20 Prozent. Doch ein einziger Anruf aus dem Wahlkreis verringert seine Freude darüber um 100 Prozent: die PneumoSchmidt - immerhin Deutschlands drittgrößter Produzent von Fahrradschläuchen - steht vor der Pleite.
Eichwald weiß sofort: Globalisierung, Euro und Kapitalismus hin oder her, bei der Suche nach dem Schuldigen für die 80 zukünftigen Arbeitslosen greifen die meisten seiner Wähler am liebsten auf bekannte Gesichter zurück also ihn selbst. Doch plötzlich gibt es Hoffnung: Im Aufsichtsrat der Mutterfirma sitzt ein alter Kumpel von ihm. Oder wie nennt man Leute, die einem früher mal die Freundin ausgespannt haben?
Als Abgeordneter im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Bochum II hat Hajo Eichwald seinen Wählern irgendwann einmal versprochen, ihr Leben jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Doch 20 Jahre wütender Bürgeranrufe, Lobbyistenbesuche und Fraktionszwang haben ihre Spuren hinterlassen.
Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten und wissenschaftlichen Mitarbeiter Berndt, dem twitternden Referenten Sebastian und der jungen Büroleiterin Julia ist Eichwald vor allem damit beschäftigt, die eigene Mittelmäßigkeit zu verwalten: bloß nicht zu wenig machen, schließlich möchte man wiedergewählt werden, aber auch ja nicht zu viel - für das bisschen Kohle mehr lohnt sich der Job als Staatssekretär wirklich nicht.